Montag, 2. April 2018

Wir sind Datenskandal

Deutschland hat endlich einen eigenen Datenskandal. Die Post hat den Parteien Rasterdaten über Leute zugänglich gemacht, die sich nicht dagegen wehren können. Damit die Parteien gezielte Hausbesuche machen können.

Endlich müssen wir nicht mehr über das ausländische Facebook schimpfen, wir haben unsere eigenen Schlitzohren, wir sind wieder wer!

Aber Scherz beiseite, denn faz.net berichtet vom Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar, er habe im Zusammenhang mit Facebook die Meinung geäußert, es gehe nicht an, so "den Wählerwillen zu manipulieren".

Was Leute heute so unter Manipulation des Wählerwillens verstehen...

Ehrlich: Käme eine Partei auf die Idee, aufgrund von Microtargeting bei mir vorzusprechen, und ich hätte die Zeit dazu - ich würde sie reinbitten und versuchen, sie in Grund und Boden zu reden. Gelingt mir's, habe ich gute Argumente. Wenn nicht, dann bekomme ich gute Argumente. Win-win.

Natürlich ist das eine Form von Manipulation, aber was ist "politische Willensbildung" (Copyright Grundgesetz) anderes als Manipulation? Manipulation ist per se ein neutraler Begriff (genau wie Sanktion). Ich kann mir grad nichts besseres vorstellen, als eine Partei aufgrund einer gelungenen Argumentation (nicht) zu wählen.

Aber zu den Wahlplakaten der Parteien halten all die "Manipulation!"-Krakeeler seltsamerweise den Mund. Dabei stellen diese meiner Meinung nach wirklich eine unzulässige Manipulation dar. Ein Foto (was ein belangloses ad-hominem-Argument darstellt), dazu ein noch belangloserer Text - das ist wahrlich keine sinnvolle Grundlage für eine Wahlentscheidung.

Der Wähler muss aber auch ungefragt in der Vorwahlzeit hundertfach an solcher Werbung vorbei, nimmt sie im Unterbewusstsein wahr, und leider sind wir geneigt, eine Unwahrheit nach hundertfacher Wiederholung nicht mehr so ganz in Frage zu stellen. Möchte man Wahlmanipulation verbieten, müssten zuerst die Plakate verschwinden.

Ich fühle mich von Herrn Caspar aber auch persönlich auf den Schlips getreten.

Denn er wirft mir - dem Souverän, der die Geschicke des Landes durch Wahlen bestimmt - vor, ich könne mir keine eigene Meinung bilden oder sie wenigstens nicht kundtun, sondern hinge wie eine Puppe an den Stricken eines Manipulators, während ich mein Kreuzchen mache. Diese Einschätzung halte ich für ehrabschneidend.

Andererseits wäre es möglich, dass Herr Caspar Recht hat und wir wirklich alle manipuliert werden, eine Partei zu wählen, die wir eigentlich nicht wollen. Womöglich bringt ihn die hohe Prozentzahl an Wählerstimmen für Parteien, die man rational nicht erklären kann, zu dieser Annahme. Dann aber stellt sich aber doch die Systemfrage, ob man demokratische Wahlen sinnvollerweise überhaupt veranstalten sollte.

Nun, es gibt genügend Leute, die sich parallel zum Medienkonsum permanent fragen, wozu sie denn jetzt schon wieder beeinflusst werden sollen. Es hat etwas gedauert, aber wir sind jetzt soweit, Herr Caspar, Ihre Sorgen sind unbegründet, spätestens seit der Ukrainekrise traut hier kaum noch jemand einem öffentlichen Meinungsbildner über den Weg.

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Donnerstag, 8. März 2018

Besinnliches zum 8. März

Ein Prinzip ist das, was man auch dann beibehält, wenn es weh tut.

"Wer, wenn er etwas zu seinem Schaden geschworen hat, es dennoch hält" (Bibel: Psalm 15,4), auf den kann man sich verlassen.

Die Grundrechte zum Beispiel sind dazu da, Sie vor dem Staat zu schützen, gerade wenn es ihm wehtut. Ob die Grundrechte was taugen, wissen Sie erst, wenn der Staat versucht ist, Ihre Gesundheit zu ruinieren, Ihre Familie zu zerstören, sich Ihren Besitz anzueignen, Ihnen die Rede zu verbieten oder Sie beim Forschen zu behindern.

Dass die Grundrechte im Grundgesetz stehen, zeigt zumindest, dass man dem Staat in diesen Bereichen allerlei Schandtaten zutraut.

Virtue Signalling ist das Gegenteil von Prinzipientreue. Virtue Signalling (Herauskehren der Tugendhaftigkeit, Gutmenschen-Bekundung) wird in einem über alle Zweifel erhabenen Wörterbuch als ... show off what a virtuous person you are, instead of actually trying to fix the problem definiert.

Beispiel der aktuellen Tagespresse: Seinen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten, indem der Text der Nationalhymne verändert wird (siehe auch).

Dieser Vorschlag löst kein Problem. Wer immer glaubt, dass Sprechakte die Realität setzen, der darf mal "Ich bin Milliardär" sagen und schauen, ob er dann in der Forbes-Liste landet, oder besser noch "Ich lüge gerade" sagen und gucken, was durch den logischen Widerspruch passiert.

Wer Frauen aus Prinzip helfen möchte, tut das auch, wenn es ihm weh tut: wenn man damit Freunde vergrault oder sich den ökonomischen Ast absägt, auf dem man sitzt.

Man könnte zum Beispiel Waffenlieferungen an alle Länder verbieten, in denen Frauen durch Steinigung hingerichtet werden.

Oder?

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Freitag, 2. März 2018

1 Tag faz.net - Hauptsache, mal was gesagt

Annegret Kramp-Karrenbauer hält 31% Frauenanteil im Bundestag zu gering und möchte eine Frauenquote fürs Parlament. Sie ist von der CDU, und die CDU als Partei hatte 2016 einen Frauenanteil von 26%. Wie will sie ohne gravierendste Ungleichbehandlung von Kandidaten nach Geschlecht und massivste Einschränkung der Freiheit des Wählerwillens eine höhere Frauenquote im Parlament erreichen, der ihre eigene Partei um 5 Prozentpunkte hinterherhinkt? Keine Ahnung, aber Hauptsache, mal was gesagt.

Die Essener "Tafel" (deren Existenz an sich schon ein Paradebeispiel für Politikerversagen ist) kämpft gegen Ungleichbehandlung ihrer Kunden und will den Ausländeranteil auf 75% beschränken. Kanzlerin Merkel äußert erst ihre Meinung: "nicht gut" und will später nach Essen fahren, um sich eine solche zu bilden. Aber Hauptsache, erst mal was gesagt.

Staatssekretärin Chebli twittert dazu "eiskalt ... Migranten ausgeschlossen", wenn deren Anteil über 75% liegt. Völlig daneben, aber Hauptsache, erst mal was gesagt.

Frau Hayali deutet in einem fehlgeschlagenen Vergleich an, die Tafel ließe die nicht aufgenommenen Migranten alle störben. Das wäre in der Tat ein Skandal, aber nicht für die Tafel. Aber Hauptsache, was gesagt.

Frau Alice Schwarzer wiederholt zum x-ten Male, sexuelle Belästigungen seien "ein Mittel der Macht", um sich gleich darauf zu widersprechen, weil eine weibliche Chefin bei all ihrer Macht einen männlichen Untergebenen natürlich keinesfalls durch sexuelle Anmache einschüchtern oder erniedrigen könne. Das ist falsch, aber Frau Schwarzer muss ein neues Buch verkaufen, also: Hauptsache, mal was gesagt.

Mann o mann, die Lektüre von faz.net, woher all diese Informationen stammen, war eine harte Kost heute.

So viel Gerede im Widerspruch gegen die Fakten.

Das müssen wohl die berühmten kommunikativen Fähigkeiten sein, in denen die Frauen den Männern so haushoch überlegen sind.

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Sonntag, 25. Februar 2018

Die Sünde der Männer

Nuklearkatastrophe von Fukushima

30. Juni 2011
Atomausstieg beschlossen


Übergriffe auf der Kölner Domplatte

November 2016
Verschärfung des Sexualstrafrechts (§184j StGB Sexuelle Belästigung aus einer Gruppe heraus)


#TeamGinaLisa erscheint in Google Trends

November 2016
Verschärfung des Sexualstrafrechts (§177 StGB Vergewaltigung obwohl ohne Gewalt oder Gegenwehr)


Hatespeech in Google Trends (Deutschland) bei höchster Beliebtheit

Januar 2018
NetzDG (Inhalte sind ohne Rechtsbehelf unter Androhung hoher Strafen rasch zu löschen)


Flüchtlingskrise in Deutschland

Nicht.
Nichts. Insbesondere kein angepasstes Asyl- und Ausländerrecht. Im Koalitionsvertrag von 2018 steht wohl was von intensivierter Migrations- und Integrationsforschung.

Nun, denkt man sich, erst mal so'n bisschen Forschung hätte bei Sexualstrafrechtsverschärfung und NetzDG auch gut getan, ehe man Gesetze schreibt.

Anders herum kann man nicht mehr bezweifeln, dass die Flüchtlings-, Geflüchteten-, Asyl-, Migrationskrise oder wie auch immer gar nicht zeitnah angegangen werden soll.

Warum eigentlich nicht?

Eine mögliche Antwort fiel mir ein, als ich einen Link auf diesen Artikel bekam: Eine Modenschau zeigt Frauen als Individuen mit Engelsflügeln, gekettet an Männer, die mit Schweinemasken unkenntlich gemacht werden.

Ich will mal unbeachtet sein lassen, dass dahinter eine Politik, ein Zeitgeist, Werbung, Show, Kunst, Satire, Auffallen um jeden Preis und was nicht noch alles stecken mag: Ich als Mann hätte mich nicht für eine solche Erniedrigung hergegeben.

Aber da bin ich wohl nicht in guter Gesellschaft? Schon bei meinen letzten Artikeln über #metoo ist mir ein Gedanke quer im Magen gelegen: Warum kneifen die beschuldigten Männer eigentlich alle? Warum entschuldigen sie sich für eine vor Jahrzehnten aufs fremde weibliche Knie gelegte Hand? Warum stehen sie nicht auf und sagen: "Es hat sie damals nicht gestört, was ist also heute mit ihr los? Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ihr aber schon: ihre Indiskretion nämlich. Pfui!."

Diese Frauen fuhren erst 25 Jahre auf den Namen berühmter Männer trittbrett und eröffnen dann, mit ihren Schäfchen im Trockenen, aus dem Hinterhalt das Feuer auf dieselben, weil ihnen der Preis nun zu hoch vorkommt. Da kann man doch zurückschießen? Oder selbst einfach nur die Schultern zucken? Warum aber zurücktreten?

Tatsächlich läuft hier etwas zutiefst Menschliches ab. Jeder - Männer wie Frauen - ist (bewusst oder nicht) oft damit beschäftigt zu bewerten, ob man bei seinen bisherigen Sozialkontakten eher besser oder schlechter weggekommen ist. Der Mann denkt an seine Überstunden, schaut dann auf mit seinem Kontostand, und kann sich dann dann überlegen, ob der Verlust an Lebensqualität vom Einkommen aufgewogen wurde oder nicht. Die Frau - was tut die eigentlich?

Ab einem gewissen Alter - unbewusst oder nicht - ist sie am Analysieren, ob sie ihre geschlechtlichen Aktivitäten eher ins Plus oder ins Minus gebracht haben. Sprich: Ist der Mann, mit dem ich mich eingelassen habe, das eigentlich (noch) wert?

Frauen stehen nicht auf Weicheier. Und jetzt entpuppen sich die Männer reihenweise als eben solche! Aus Alphamännchen werden fromme Lämmchen. Für solche Verlierer, die nicht mal mit ihrer eigenen Vergangenheit im Reinen sind und sich in bester Mao-Manier selbstkritisieren, sollen sie freiwillig die Beine breitgemacht haben? Der daraus gewonnene Status verpulverisiert sich gerade. Wer früher damit angeben konnte, in einem Woody-Allen-Film gespielt zu haben, für die ist das jetzt ein moralischer Schandfleck. Das Sex-für-Status-Konto ist tief in den Miesen.

In Deutschland gibt es eine Frau, die das intelligenter angestellt hat. Sie hat die Männer nicht erst nach 25 Jahren getestet, sondern sofort. Und sie haben ihr alle das Feld geräumt. 2000, zwei Jahre nach der verlorenen Bundestagswahl, verschwanden Wolfgang Schäuble als Vorsitzender und Helmut Kohl als Ehrenvorsitzender (!) des Bundesvorstands ihrer Partei. Als Generalsekretäre (für sie selbst das Sprungbrett ins Kanzleramt) verschwanden Ruprecht Polenz und Laurenz Meyer aus der Politik, als Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz, als aussichtsreiche Ministerpräsidenten Roland Koch und Günther Oettinger. Edmund Stoiber wurde in einem wenig aussichtsreichen Wahlkampf verheizt, den schon als Kanzlerkandidat gehandelten Karl-Theodor zu Guttenberg ließ sie gerne ziehen. Mit Horst Köhler und Christian Wulff warfen selbst zwei Bundespräsidenten während ihrer Amtszeit hin (überhaupt ein Novum im Nachkriegsdeutschland).

Es wundert mich überhaupt nicht, dass diese Frau von den Männern enttäuscht ist.

Ich kann es nicht belegen, und womöglich ist ihr das selbst nicht bewusst - aber den hemmungslosen Zuzug von jungen, selbstbewussten Männern aus anderen Kulturen erst zu begrüßen und bis heute nicht zu verhindern, halte ich für eine logische Reaktion auf die Hasenfüßigkeit deutscher Männer, die ihr bisher begegnet sind.

Ich glaube übrigens, dass bei den meisten lautstarken Feministinnen, die schonmal vorzeitig das Totenlied auf die alten weißen Männer singen, läuft dasselbe Programm ab.

Der Damm war spätestens gebrochen, als Brüderle nicht aufstand und die kleine Göre nicht in Grund und Boden schimpfte dafür, dass sie ihn, den langjährigen Politiker und Wissenschaftler, fragte, wie er sich in seinem Alter fühlte, nochmal Hoffnungsträger einer Partei zu sein. Oder spätestens dafür, dass sie zu eitel für ein Kompliment und zu anstandslos für die Vertraulichkeit des privaten Gesprächs war.

Plötzlich stieg ein unerhörter Verdacht auf: waren die ganzen Alphatierchen den tieferen Ausschnitt etwa gar nicht wert? Es hub ein Geschrei an, und tatsächlich: überall kuschten die Männer. Frauenquoten und Quotenfrauen, Professorinnenprogramme, Gender Pay Gap, Männerbeschäftigungsverbote für Gleichstellungsbeauftragte: Kein Mann stand auf und sagte ihnen, jetzt seien sie aber endgültig übergeschnappt.

Die Dynamik der Sache ist aber die: kuschende Männer stellen eine Frau nicht zufrieden. Im Gegenteil. Je mehr die Männer kuschen, desto unzufriedener werden Frauen damit, dass sie überhaupt noch eine Rolle spielen. Und so gehen die Forderungen immer weiter und werden immer hanebüchener, und wir sind schon so weit, dass Jungen in der Schule als Problemfall gelten, anstatt die Schule als Problemfall für Jungen.

Es wird damit auch klar, warum der deutsche Feminismus jede Kritik an der Einwandung als Rassismus und Nationalismus brandmarkt.

Ihnen geht es im Grunde überhaupt nicht um das Wohlergehen der Frau als solche. Auch die von ihrem islamischen Ehemann geschlagene oder als Zweit-, Dritt-, Viertfrau genommene Geschlechtsgenossin ist ihnen egal.

Ihnen geht es allein um ihre eigene Enttäuschung über weiße Männer, und sie sehen nun einen Zustrom von Männern, kulturell völlig ungezügelt, auf sich zukommen: was für ein Fest.

Mich würde nicht wundern, wenn die Flüchtlingskrise in den entscheidenden Kreisen gar nicht als Krise, sondern eine bewusst herbeigeführte oder zumindest wohlwollend zugelassene Auffrischung der Männlichkeit gehandelt würde.

Wie gesagt - in anderen Fällen hat man ja auch nicht mit Gesetzen und Verboten gezaudert. Da muss schon was dahinterstecken.

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Dienstag, 13. Februar 2018

Könnte zusammenhängen

... 50% der Berliner Grundschüler sind als funktionale Analphabeten anzusehen, 25 weitere Prozent als rudimentär des schriftlichen Ausdrucks Fähige. ... In Berlin sind 87,5% der Grundschullehrer weiblich. ...

Wer eine Kausalität findet, darf sie behalten.

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Freitag, 26. Januar 2018

Google sollte um Vergebung bitten

Gegen Ende meines (Zweit-)Studiums als Informatiker war eine Beschäftigung bei Google der Traum vieler Mitabsolventen. Ihnen eilte der Ruf voraus, Eigeninitiative Raum zu lassen und zu belohnen. Sowas motiviert ungemein.

Dabei war Google überhaupt nicht divers! Sergey Brin und Larry Page sind zwei Männer. Eher weiße Männer. Weiße heterosexuelle Männer.

Jetzt sind Google bzw. Alphabet groß geworden und müssen sich mit Antidiskriminierungsgesetzen auseinandersetzen.

Dass Antidiskriminierung als Konzept Unsinn ist, sieht man leicht daran, dass die, die am wenigsten diskriminieren dürfen, am meisten diskriminieren müssen. Wer ganz sicher nicht diskriminieren will, muss jetzt seine Bewerber, Mitarbeiter und Führungskräfte nach Alter, Rasse, biologischem Geschlecht, sexueller Indentifikation und sexueller Orientierung unterscheiden, also: diskriminieren.

Dann kommen noch ein paar Quoten hinzu, und heraus kommt eine Melange, die weder Intersektionalität befriedigen, noch dem Betriebszweck dienen, noch die Gerechtigkeit erhöhen - aber, vor allem, den Menschen als Individuum völlig eliminieren.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Andy Bechtolsheim hätte Brin und Page die Anschubfinanzierung ausgeschlagen, weil er nach Quote jetzt nur afroamerikanische Lesben und indische Transmänner fördern könne. Gut. Hören Sie lieber auf, sich das vorzustellen.

Neulich hat Google öffentlichkeitswirksam den jungen James Damore rausgeworfen, weil der die Meinung vertreten hat, Männer und Frauen seien unterschiedlich.

Das war ein harter Brocken für alle, die mal Logik in den Vorlesungen hatten.

Warum um aller Welt muss man Männer und Frauen der Antidiskriminierung halber unterscheiden, wenn sie gar nicht unterschiedlich sind?

Nun hat ein Professor in Davos eine interessante Aussage gemacht, die leider nur in indirekter Rede überliefert ist:

"Während Macht bei Männern Aggressionen und Risikobereitschaft fördere, käme bei Frauen die für das weibliche Geschlecht typische Neigung zu Zusammenarbeit und Fairness zum Tragen."

Aber hoppla! Höre ich da gerade, Männer und Frauen seien unterschiedlich?

Wenn das wahr ist, dann sollte Google auf Knien um Vergebung betteln für die Kündigung Damores.

Dass die Verallgemeinerung des Professors immer noch keinen Platz für aggressive Frauen und faire Männer lässt, schreibe ich mal einem internalisierten Sexismus zu. Wann können wir uns endlich wieder auf die Stärken und Schwächen von Individuen besinnen, anstatt ständig in Gruppen einzuteilen und - zu diskriminieren?

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Dienstag, 12. Dezember 2017

Die Deutschen werden wieder schuld sein

Vor hundert Jahren kam ein Österreicher nach Deutschland und fand mit der Zeit ein paar Millionen Gleichgesinnte und doppeltsoviele Opportunisten. Die leben heute nicht mehr, aber die Enkel und Urenkel der anderen, die einfach nur ihre Ruhe haben wollten - die geglaubt haben, es würde schon nicht so schlimm werden, oder die gehofft haben, dass es an ihnen persönlich vorübergeht - die müssen sich noch heute die Frage gefallen lassen, wie sowas passieren konnte.

Vor siebzig Jahren kam der Sowjetmensch nach Ostdeutschland und fand ein paar hunderttausend Gleichgesinnte und doppeltsoviele Opportunisten. Auch die leben heute meist nicht mehr, aber die Kinder und Enkel der anderen, die nunmal da lebten und glaubten, es würde vielleicht etwas besser, oder die hofften, dass sie persönlich nicht in die Schusslinie kommen - die müssen sich noch heute die Frage gefallen lassen, wie sie sowas so lange zulassen konnten.

Nun, meine Damen und Herren, öffnen Sie Ihre Tagebücher! Spitzen Sie Ihre Bleistifte, und überlegen Sie sich, wie Sie die Situation in Deutschland von 2015 an in Worte fassen möchten.

Eine Situation, in der jeder eigentlich nur seinen Wohlstand behalten will, und jeder hofft, dass wir es irgendwie schaffen werden, oder dass das Chaos wenigstens an einem persönlich vorbeigeht.

Setzen Sie also Ihren nun gespitzten Bleistift aufs Papier und beginnen Sie festzuhalten, wieso sowas passieren konnte, und was Sie so getan haben.

Getan gegen die Brandstifter, die ihr fernes, kaputtes System verließen, um woanders ein solches wieder einzufordern; die sich unter den Schutz eines Systems stellen, das zu vernichten ihre wütende Glaubensräson ist.

Schreiben Sie, es ist wichtig. Schreiben Sie auf, wie diese Brandstifter unter ihresgleichen Tausende Gleichgesinnter und doppeltsoviele Opportunisten fanden, während der Rest der Schutzsuchenden einfach nur von etwas Besserem träumte.

Und wie es unter den Autochthonen ein paar Hunderttausende Überzeugte und doppeltsoviele Opportunisten gab, die es für geboten hielten, diese und ähnliche Brandstifter heiligzusprechen und dem Rest der Deutschen zu bedeuten, sie müssten sich nun auch mal integrieren, der Toleranz und der Privilegien wegen.

Halten Sie auch Ihre Gedanken in allen Feinheiten fest, damit später das erste Mal in den Schulbüchern zu lesen sein wird, wie sich dieser Rest glauben machen ließ, das sei alles zu schaffen, und insgeheim hoffte, man müsse das persönlich ja nicht ausbaden.

Dieser Rest, der zuschaute, wie die Brandstifter jüdische Fahnen vor dem deutschen Parlament verbrennen - wie sie die Stabilität ihres Gasthauses und die Gelassenheit ihres Gastgebers ausnutzen, um in fremden Wohnzimmern Hass zu schüren, weil sie ihr eigenes seit Jahrzehnten demolierten - dieser Rest wird der Schuldige sein.

Es mag zwölf Jahre dauern, es mag 40 Jahre dauern oder 70 - irgendwann wird man die Deutschen wieder fragen, wie es zu dem Gesinnungsterror, der Gleichschaltung, dem Hass, dem Denunziantentum, der Gehirnwäsche, dem Kniefall vor einer gewalttätigen Ideologie, dem Antisemitismus kommen konnte, und warum sie dagegen nichts unternommen haben.

Man wird den Deutschen vorwerfen, sie hätten den Neuankömmlingen wohl ein Umfeld geboten, in dem sie ihre Ideologie verbreiten, ihren Hass ausleben und Menschen, Völker, Staaten runinieren konnten, und man wird sie wieder zu den im Grunde Allschuldigen erklären.

Gehen Sie. Ich werfe Ihnen nichts vor. Aber bitte, schreiben Sie auf, wie es heute wirklich ist, damit man irgendwann mal lesen kann, wie es wirklich dazu kam.

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Mittwoch, 20. September 2017

Schere um den Kopf in Zeiten des Wahlkampfes

faz.net bring an ein und demselben Tag folgende Grafik:

Und dann folgende Abstimmung:

Das wache Auge bemerkt: da fehlt doch eine Farbe. Und zwar eine, die bei den Umfragen sich mit einer anderen Farbe immerhin den dritten Platz teilt. Der fünfte und sechste Platz dagegen sind in der Umfrage vertreten.

Disclaimer: das ist kein politisches Statement, sondern ein medienkritisches:

"Nee, liebe Leitmedien, so wird das nichts mit dem Vertrauen in eine ausgewogene, unparteiische Berichterstattung."

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Sonntag, 16. Juli 2017

Hinten angestellt

Ankunft aus dem Ausland am Flughafen Schönefeld.

Auf dem Flugfeld kreuzen Panzerwagen, an mir läuft ein Bewaffneter vorbei, der vor Gerätschaften kaum laufen kann.

Damit kann ich leben. Dass aber die Passkontrolle für EU-Bürger geschlossen ist und ich mich hinter alle anderen anstellen muss, die den Grenzbeamten ihre Motive für die Einreise glaubhaft zu machen versuchen - dafür habe ich kein Verständnis.

Jedes Land der Welt billigt seinen Bürgern wenigstens bei sich zu Hause einen Vorteil zu.

Die EU ist aber kein Land, und für mich gibt es also nirgendwo mehr einen Vorteil. Das sollte man sich merken. Dass ich deswegen meinen Zug verpasst habe, ist das geringere Problem.

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Donnerstag, 18. Mai 2017

Genitalverstümmelung

"Genitalverstümmelung in Indonesien noch immer weit verbreitet" betitelt faz.net ein von der AFP übernommenes Video.

Und beklagt, dass die Eltern das für eine zukünftige Muslima für nötig halten.

Und dass das immer noch nicht verboten sei.

Ich kenne noch ein Land in der Welt, das Genitalverstümmelung nicht verbietet.

Nein, nicht nur nicht verbietet, sondern gesetzlich für erlaubt erklärt.

Deutschland.

Ein gesetzlich zulässiger Grund für Eltern, in die Beschneidung einzuwilligen, sei in der Religionszugehörigkeit der Eltern zu finden, sagte dazu Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen). Deshalb sei die Beschneidung keine Straftat.

Ich frage mich, woher faz.net ihre Überheblichkeit nimmt, Indonesien für einen Brauch zu kritisieren, der bei uns gesetzlich erlaubt ist - sogar mit derselben Begründung.

...

Ach so, in Indonesien geht es um Mädchen, in Deutschland um Jungs.

...

Nein. Ich kapier's immer noch nicht.

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