Freitag, 18. Juni 2021

Anekdoten aus der Qualitätspresse, #111 (gefühlt)

Der 17. Juni sollte eigentlich ein Gedenktag sein, wenigstens in Ostdeutschland.

Stattdessen solches:


Ganz vorne in dem Demozug am Abend liefen schwarz vermummte Teilnehmer. Skandiert wurde unter anderem: "Bullenschweine raus aus der Rigaer!" Die Polizei mahnte per Durchsage, die wegen der Corona-Pandemie vorgeschriebenen Abstände einzuhalten und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Danke, n-tv. Ich möchte Euch für den Pulitzer-Preis vorschlagen. Besser kann man Satire und Journalismus nicht vereinen.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)



Montag, 9. November 2020

Anekdoten aus der Qualitätspresse, #13 (gefühlt)

Bei der ganzen Arbeitsamkeit in Washington ist es vielen erst richtig klargeworden. Denn das Land hatte vier Jahre einen selbstständigen Präsidenten. Das hatte viel Donald Trump zu tun, der nicht Präsident von Gnaden seiner Gattin war. Aber doch auch mit der Verfassung, die der Ehefrau des Präsidenten eben keine eigene Rolle zubilligt. Zusätzlich zu all den Fragen, die mit der möglichen Präsidentschaft Joe Bidens verbunden sind - Jill Biden ist diejenige, die die größten Schwierigkeiten machen wird, wenn sie das nicht legitimierte Amt der First Lady usurpiert. Und das liegt nicht nur daran, dass sie schon acht Jahre lang die ungewählte Strippenzieherin hinter dem Vizepräsidenten war.

Es kann nur bedenklich stimmen, dass Joe Biden ohne Jill gescheitert wäre. Der Witwer musste der jungen Studentin aus einem Vorort Philadelphias bei einem Blind Date untergeschoben werden. Nicht mal das hatte Joe Biden selbst veranstaltet, sondern sein Bruder. Der Senator aus Delaware und alleinerziehende Vater hätte nach dem Unfalltod seiner ersten Frau und seiner Tochter wohl sonst keine Frau für sich interessieren können. Jill war an der Ehe mit ihrem erfolgreichen ersten Mann gescheitert und drängte sich nun in eine Familie, in der sie selbst bestimmen konnte. Nach vier Jahren Ehe wurde Tochter Ashley geboren, doch Jill hielt es danach nur zwei Jahre zu Hause aus und wurde lieber Englisch- und Geschichtslehrerin für Behinderte. Für ihren Abschluss in Erziehungswissenschaft studierte sie später vielsagend unter ihrem Geburtsnamen.

Eine Frau, die in den USA mit einem demokratischen Senator verheiratet ist, hat keine Wahl: sie muss ihre private Karriere aufgeben. Das Modell des unabhängigen Kanzlergatten Joachim Sauer ist bei solchen Sexisten wohl undenkbar. Einfach nur die Frau eines langjährigen Senators zu sein fiel Jill schwer: sie schlug aus diesem Grund mehrere Eheanträge des Politikers aus. Sie fühlt sich in kommunaler Vertrautheit wohler. Als Joe Biden vor 32 Jahren schon einmal um die Präsidentschaft kandidierte, entschied sie, dass lieber weiter behinderte Kinder an der örtlichen berufsvorbereitenden Schule unterrichten würde, als Präsidentengattin zu sein. Bei den Vorwahlen der Demokraten musste sie das Publikum stets für ihren Mann aufwärmen. Dass sie die Anliegen der modernen Generation verachtet, offenbarte die Pensionärin, als sie im Frühjahr zwei Veganismus-Aktivistinnen die Stimme verbot, die sich an ihren Mann wenden wollten. Joe musste hinterher kleinlaut zugeben, dass er der einzige Präsidenschaftsbewerber ist, dessen Frau sich stärker einmischt als der Geheimdienst.

Im Weißen Haus wird nicht der Präsident, sondern seine Frau die zentrale Rolle spielen. Allerdings nicht in dem Sinn, dass sie eigene politische Akzente setzen würde, wie es einst Hillary Clinton tat, während ihr Mann anderweitig beschäftigt war. Jill wird den 78jährigen Greis abschotten und die Mitarbeitern im Oval Office des Raumes verweisen, wenn der Präsident schon wieder überfordert ist und ein Schläfchen braucht. Sie wird sich unberufen zwischen den gewählten Präsidenten und den ernannten Stabschef des Weißen Hauses drängen einfach so "Nein" sagen. Keiner wird sie hindern können. Und sie wird dabei herablassend lächeln, ganz in der Art einer anmaßenden Altenpflegerin.

Hier, FAZ

Ihr schafft es offensichtlich nicht mehr, Artikel im Trump-Stil zu schreiben, so wie die letzten vier Jahre.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)



Freitag, 21. August 2020

So schön ruhig hier, gar nicht wie in Europa

Als Aspie habe ich es gern ruhig um mich herum, und deshalb ist es an der Zeit, meinen Mitbürgern meinen tiefen Dank auszusprechen.

Was habe ich die letzten zwei Wochen gefürchtet, dass es wieder Krawall geben würde auf deutschen Straßen.

Es war immerhin Präsidentschaftswahl in Weißrussland, und in Deutschland geht man auch wegen geringerer Vorkommnisse auf die Straßen.

Das Zeug zu Demos auf unserem Marktplatz hätte die Chose gehabt:

check
Ein Toter?

check
Polizeigewalt?

check
Massive Proteste vor Ort?

Aber zum Glück lassen die Deutschen die Kirche im Dorf und die weißrussischen Probleme in Weißrussland. Es geht ja nur um ein europäisches Land, nicht um eines in Amerika.

Wobei... wenn Demos für die Schwarzen in den USA bei uns hip sind, weil wir auch Rassismus haben, dann hätte der eine Dichter oder andere Denker durchaus auf die Idee kommen können, auch in Deutschlang gegen entsprechende Zustände zu demonstrieren:

Wir haben auch Polizeigewalt, hörte ich kürzlich.

Wir haben auch Tote unter Mitschuld des Staates, hörte ich kürzlich.

Und ich möchte hinzufügen:

Wir haben auch eine Regierungschefin, die fast so lang an der Macht ist wie Putin Präsident von Russland ist.

Wir haben auch Wahlen, die rückgängig gemacht werden müssen, weil das Ergebnis nicht gefällt.

Wir haben auch Oppositionsparteien, gegen deren Personal öfter politisch motivierte Straftaten begangen werden als gegen die Regierungsparteien zusammen.

Aber nein, den Schuh wollte sich hier wohl doch niemand anziehen. Woran das wohl liegt?

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)



Montag, 22. Juni 2020

Stuttgarter Kristallnacht

Es steht wieder mal ein rosa Elefant im Raum.

Oder besser, er trampelt in Stuttgart irgendwo zwischen Hauptbahnhof und Schlossplatz herum.

Nachdem da kürzlich des Nachts über 400 Personen in Kleingruppen den Läden die Schaufenster eingeschlagen und die Ware entwendet und die Polizei angegriffen und Einsatzfahrzeuge demoliert haben, sehe ich kopfschüttelnd den Versuchen der üblichen Verdächtigen zu, dafür eine Sprache zu finden.

Wie wär's mit der "Welt": Gewalt gab es schon zu Adenauers Zeiten ... [und] in kleinerem Maßstab ... bei vielen Kirmesveranstaltungen.

So wie auf dem Cannstatter Wasen, also?

Der Stuttgarter OB: Junges alkoholisiertes Partyvolk, das Internetvideos drehen wollte.

Diese Kreativlinge! Und dieses Internet wieder!

Oder die Allgemeine Zeitung: Die Gewalt .. zu missbrauchen, wie es die AfD tut, ist ... geschmacklos.

Ja, was ist schon Gewalt gegen den Missbrauch von Gewalt?

Aus derselben Quelle: zwangsläufige Reaktion auf die Diskriminierung von Minderheiten oder Fehlverhalten von Polizisten.

Die konnten gar nicht anders. Und sie hatten die Moral auf ihrer Seite. Oder wie?

Der Reutlinger General-Anzeiger: [Das war ein] Mittel, um ihre Unzufriedenheit ausdrücken.

War halt was nicht kommod.

Aus derselben Quelle: Gewalt fängt im Kleinen an, oft schon in der Sprache.

Tötet daher die Hassrede! (derail, derail ...).

Tagesschau: [Die] "Party- und Eventszene" [hat sich] solidarisiert.

Was kann man gegen Solidarität schon sagen?


Und der Elefant?

Erst kürzlich hatten wir im Blog eine kleine Diskussion über Sinn und Zweck der letzten Antirassismusdemos in Deutschland.

Es gab den berechtigten Einwand, auch ausländische Ereignisse sollten zu einer Debatte über Rassismus in Deutschland herhalten dürfen.

Demos sind aber schon im Allgemeinen keine Debatten, und hier im Besonderen fand ich, dass sie nicht mal ein Debattenangebot darstellten.

Weil eine Demo gegen "XYZ" ja schon mal vermeidet zu thematisieren, ob es "XYZ" überhaupt gibt.

Und "Stuttgart" ist nun der Beweis, dass es nicht mal um "XYZ" geht.

Schon das Plündern und Brandschatzen in den USA waren für keinen rational denkenden Menschen irgendwie auf eine berechtigte Beschwer wegen Rassismus und Polizeigewalt zurückzuführen.

Wieviel weniger dann in Deutschland.

In den Naturwissenschaften gibt es ein unangenehm weiches Gesetz, bei verschiedenen möglichen Erklärungsansätzen den unkompliziertesten zu wählen.

Und hier ist meiner: Monkey see looting, monkey do looting. Da ist wirklich kein Fetzen Gesellschaftskritik dahinter. Schon gar nicht in einer Partyszene auf Drogentrip.

Worüber man sich aber wird unterhalten müssen, das sind die geistigen Brandstifter, die Exzessen wie in Stuttgart die Bahn ebnen.

Das sind die Leute, die bei einem (!) möglichen Homizid in den USA sofort schreien, Rassismus gebe es bei der deutschen Polizei auch.

Das sind die Leute, die wohlwollend über autonome Zonen und Denkmalsstürmer schreiben, auch wenn es nur in "Trumps Amerika" ist.

Das ist die Person, die in der taz viele Worte verwendet hat, um "Alle deutschen Polizisten gehören als Müll auf die Deponie" zu schreiben.

Das sind die, denen die Ideologie wichtiger ist als die Realität.

Von beidem bleibt letztendlich immer nur die Realität über, und kalt erwischt werden von ihr nur die Ideologen, und alle, die auf sie hören.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (2 Kommentare)



Montag, 15. Juni 2020

In den USA brennen Läden, und in Deutschland wird dafür demonstriert

Da gibt es also in Deutschland Demonstrationen gegen Rassismus, und ich frage mich: wieso? und: wieso jetzt?

Ist da was passiert in Deutschland, irgendwann Anfang Juni, dass es uns allen wie Schuppen von den Augen gefallen ist und wir erkannt haben: huch, unsere Regierung ist ja rassistisch, und da wir die Rassisten in Berlin erst im ... blätter ... nächsten Jahr alle abwählen können, muss das Volk als Träger der Demokratie eben auf die Straße?

Ja? War das so?

Nein, es war nicht so.

In den USA haben Polizisten womöglich (das ist noch nicht gerichtlich festgestellt) den Tod eines sich widersetzenden Verdächtigen zu verantworten.

Die Kausalkette, die dann dazu führt, Denkmäler zu stürzen und Läden zu plündern, erschließt sich mir nicht, aber vielleicht ist das ja eine amerikanische Sache.

Mit Deutschland allerdings hat das erst mal gar nichts zu tun.

Warum also die Demos?

Es gibt zwei Alternativen:

Erstens: wir haben gerade ein durch Corona erweitertes Sommerloch, und weder die Aktivisten noch die Presse haben wirklich was zu tun.

Und sie nehmen eben, was kommt.

Das ist die wohlwollendste Möglichkeit, die mir einfällt, auch wenn sie wenig schmeichelhaft ist.

Denn es bedeutet nichts anderes, als dass Aktivisten und Presse einfach Trittbrettfahrer sind.

Trittbrettfahrer sind eine ziemliche Furunkel der Gesellschaft. Sie verfolgen ihr eigenes Ziel und bürden die Kosten dafür den anderen auf, die sich ehrlich verhalten.

Das heißt, den Aktivisten geht es eigentlich um Krawall (und in Deutschland um Fördermittel für Projekte). Der Presse geht es um Geld.

So schnöde ist das.

Eine demokratische Legitimation lässt sich dafür nicht ausmachen.

Und wenn einer der Trittbrettfahre sie für sich reklamiert, bleibt nur, sie dafür auszulachen.

(Das war jetzt fast ein Reim).

Aber zweitens! Zweitens könnte es sein: wir haben hier wirklich instututionalisierten Rassismus. Dann frage ich mich, was die ganzen Trantuten von Aktivisten und Presse denn so bisher getan haben.

Wo waren die Leitartikel gegen Rassismus im Januar? Ach richtig, da wurde gegen australische Waldbrände demonstriert.

Wo waren die Leitartikel gegen Rassismus im Februar? Ach richtig, da wurde gegen den dritten Weltkrieg demonstriert.

Wo waren die Leitartikel gegen Rassismus im März? Ach richtig, da wurde gegen Corona demonstriert.

Wo warem die Leitartikel gegen Rassismus im April? Ach richtig, da saßen wir alle zuhause.

Wo waren die Leitartikel gegen Rassismus im Mai? Ach richtig, da wurde gegen die Coronamaßnahmen (also praktisch FÜR Corona) demonstriert.

Wer anfängt, sich für ein Thema zu engagieren, weil es in Amerika jemand vorturnt, dann ist das milde gesagt eine Bankrotterklärung für seinen Geist.

Wer selbst denken kann (oder wie die Presse gar ein Kontrollorgan für die Demokratie zu sein beansprucht), der muss schon selbst auf die richtigen Schlüsse kommen und Themen setzen, anstatt ihnen hinterherzurennen.

Alternative eins oder zwei? Keine Ahnung. Beide sind erbärmlich.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (4 Kommentare)



Freitag, 7. Februar 2020

Rede zur Lage der Nation

Liebe Thüringer!

Ihr lebt in einem wunderschönen Land. Glückwunsch.

Außerdem habt ihr - im Gegensatz zu den Deutschen im Allgemeinen - eine Verfassung, die die Stimmberechtigten des Volkes sogar mit absoluter Mehrheit angenommen haben.

Zugegeben, ein wenig drollig ist eure Verfassung schon. Ich zitiere einen Satz mit Verfassungsrang: "Die Neuwahl für die fünfte Wahlperiode findet im Zeitraum vom 1. Juli 2009 bis 30. September 2009 statt.", Art. 50 (1) S.3. Höchstaktuell und kaum von einem Menschenrecht zu unterscheiden! ;-)

Außerdem haltet Ihr Euch an Eure Verfassung.

Ihr seid eine Demokratie (Art. 44) und keine Diktatur und verwirklicht Euren Willen durch Wahlen (Art. 45) und nicht durch Faustrecht. Bravo!

Obwohl ihr ein wenig nachlässig wart. Eigentlich solltet ihr durch Parlament, Regierung und Rechtsprechung mittelbar handeln können (Art. 45).

Ihr habt euch aber in die Verfassung schreiben lassen, dass ihr nur das Parlament direkt wählen könnt (Art. 48).

Schon die Regierung könnt ihr nicht mal mittelbar wählen. Der Regierungs-Chef ist wählbar, aber das nur vom Parlament, und damit hat es sich dann auch schon (Art. 70).

Es gibt durchaus auch Demokratien, wo das Volk die ausführenden und rechtsprechende Gewalt direkt wählen darf. Ein Beispiel liegt hinter dem großen Teich.

Aber zurück zum Thema. Was passiert ist, ist schnell erzählt:

Ihr habt am 27. Oktober 2019 euren Landtag gewählt.

Verfassungsgemäß.

Der Landtag hat am 5. Februar 2020 im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit einen Ministerpräsidenten gewählt.

Verfassungsgemäß.

Der Ministerpräsident ist von der FDP.

Verfassungsgemäß.

Die Verfassung sagt überhaupt nichts weiter zur Herkunft des Ministerpräsidenten. Es ist völlig egal, wer das ist. Er muss nicht mal ins Parlament gewählt worden sein (und wäre es bei ordentlicher Gewaltenteilung auch nicht).

Hauptsache, die (im dritten Wahlgang einfache) Mehrheit der Abgeordneten stimmt für ihn.

Zum Mitschreiben: ... der Abgeordneten, sprich aller Abgeordneten.

Leider reißen jetzt viele Menschen den Mund auf, die sich um Eure Verfassung nicht kümmern, die bei euch gar nicht wahlberechtigt oder die einfach nur bockig sind.

Zählen wir auf:

"Diese MP-Wahl war ein abgekartetes Spiel und muss korrigiert werden!"
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Demokraten korrigieren keine Wahlen.

Kemmerich hätte nie kandidieren dürfen. Zumindest hätte er die Wahl ablehnen müssen. (paraphrasiert)
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Demokraten verbieten niemandem das passive Wahlrecht, der es von Gesetz wegen hat.

"Damit verlässt die FDP den Konsens der demokratischen Parteien..."
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Parteienkonsens ist kein demokratischer Wert.

"Wer glaubt, dass er sich mit den Stimmen der AfD wählen lassen kann und damit demokratische Legitimation bekommt, wird damit irren."
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Die Demokratie kennt eben gerade nur die Legitimation durch Wählerstimmen. Das Konzept "vergifteter" Stimmen gibt es nicht.

"Das Wahlverhalten im dritten Wahldurchgang geschah gegen den Willen der Bundespartei, das halte ich für falsch."
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Thüringische Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen unterworfen, ganz sicher nicht einer Bundespartei (Art. 53).

"Es darf nicht sein, dass die CDU eine gemeinsame Regierung mit einem Ministerpräsidenten bildet, der von der AfD gewählt wurde."
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Die Verfassung enthält keine solche Einschränkung.

Es sei absehbar, dass sich eine Regierung immer auf die AfD stützen müsse.
Nicht verfassungsgemäß.

"Jeder Abgeordnete ist Vertreter aller Bürger des Landes" (Art. 53), sowohl der 23,4% der Wähler (oder 15,2% der Wahlberechtigten), die die AfD gewählt haben - aber auch aller anderen. Das Regierungshandeln der gewählten Regierung aus grundsätzlichen Erwägungen zu blockieren: das wird dem Verfassungsauftrag nicht gerecht.

"Widerliche Scharade"
Nicht verfassungsgemäß.

Im Gegenteil. Eine Wahl ist die höchste demokratische Legitimation, die es gibt.

"Nicht in unserem Namen!"
Nicht verfassungsgemäß.

Egal. Der thüringische Landtag ist nicht von Gnaden der Liberalen im Europaparlament.

Der Ministerpräsident habe sich mit den Stimmen einer extrem rechten Partei ins Amt habe wählen lassen (paraphrasiert).
Nicht verfassungsgemäß.

Nein. Der Landtag wählt in geheimer Wahl (Art. 70), damit eben solche Anschuldigungen ausbleiben. Im Übrigen haben Linke, Grüne und SPD zusammen 42 Stimmen, Bodo Ramelow bekam jedoch 44. Auch die zwei Stimmen könnten von der AfD gewesen sein. Wären es drei gewesen, wäre Ramelow - vielleicht mit den Stimmen der AfD - zum MP gewählt worden!

Nun sei "ein Fünf-Prozent-Mensch" Ministerpräsident.
Gelogen.

Nein. Er ist mit 50,5% gewählt worden.

"Scharlatan!"
Problematisch.

Undemokratisch. Lächerlichmachen einer demokratischen Institution.

Zur kindischen Geste, jemandem Blumen vor die Füße fallen zu lassen, muss wohl nichts gesagt werden.

Ich kann ja zum Glück von Außen zugucken. Aber es ist schon seltsam, wie schnell die, die sich Demokraten nennen, einen Wahlausgang undemokratisch nennen, wenn er nicht ihren Vorstellungen entspricht. Und das ist dann wirklich undemokratisch.

Liebe Thüringer!

Ob jemand auf dem Boden der Verfassung steht, steht nicht in seinem Parteibuch, sondern ... in der Verfassung.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (1 Kommentar)



Dienstag, 24. September 2019

Gensismus ©

Da steht die 16jährige Greta auf einem UN-Klimagipfel vor hunderten Leuten, die im Gegensatz zu ihr selbst wenigstens die Hochschulreife erreicht, ein Studium abgeschlossen und einen Arbeitsplatz gefunden haben, und hält sich für wichtig genug, ihnen mit ihren trotzigen Vorwürfen die Zeit zu stehlen.

Man habe ihre Kindheit geraubt, greint sie, und das ist peinlich, bedenkt man, dass tausende Männer und Frauen ihr eine Kindheit überhaupt erst ermöglicht haben, von Aufklärung und Rechtsstaat über Gesundheitswesen und Schulbildung bis zu Wissen und Technik alles für sie geschaffen haben, ohne dem sie mit 16 entweder eine arme, dumme, schwangere Bäuerin/Hirtin oder aber schon längst tot wäre.

Wieso hält Greta sich andererseits für so wichtig zu glauben, die Natur schulde ihr das Überleben?

Jede der Errungenschaften, die Greta verschmäht, war ein Eingriff in die Natur und muss es sein, denn die Natur ist eine grausame Mutter. Wer sich nicht an der Natur vergreift, den hält sie mit Überleben beschäftigt statt mit Gedanken der Aufklärung, den murkst sie mit Naturgewalten ab, gegen die es keinen Rechtsweg gibt, den traktiert sie mit Krankheiten statt mit Ärzten, den entsetzt sie mit Naturphänomänen statt mit Wissenschaftlern.

Doch die Undankbarkeit des Kindes fällt auf fruchtbaren Boden, denn auch ihre Zuhörer halten sich für so wichtig, dass es drollig ist.

Schon allein die Überzeugung, für einen Klimawandel verantwortlich - und zu seiner Umkehrung in der Lage - zu sein, ist eine lächerliche Überschätzung der menschlichen Bedeutung.

Schaut man sich die Erdgeschichte an, dann finden sich Katastrophe über Katastrophe, aber wer wöllte denn wieder eine anaerobe Atmosphäre, eine von Dinosauriern beherrschte Fauna oder ein vergletschertes Europa haben? Obwohl das durchaus einmal status quo der "Natur" war.

Panikmache aufgrund von ein paar heißen Sommern innerhalb der letzten 150 Jahre, bei einem geschätzten Erdalter von 5 Milliarden Jahren, ist eine Selbstüberschätzung von Menschen, die ihre 40 Jahre aktives Leben für wichtig halten, weil alles andere hinter ihrem Horizont liegt.

Sicherlich, die Menschheit kann anthropogen umgekrempelt werden: durch Umweltgifte oder durch Genmanipulation, durch Impfungen oder gezieltes Abtreiben, durch Religionskriege und Völkermorde. Wir können es auch bleiben lassen, aber das hatten wir auch schon mal, und da waren es die Pest, Mangelernährung und Aberglauben, die die Population der Menschen über tausende von Jahren bemerkenswert klein gehalten haben.

Nur, wer sich für zu wichtig hält, glaubt, dass die Natur den Menschen dazu bräuchte, um es wieder dazu kommen zu lassen.

Ein letztes noch:

Die Katastrophe des einen ist der Glücksfall des anderen. Wer heute für das Überleben des status quo kämpft, macht sich schuldig an der Verhinderung einer anderen Welt: der ist also gensistisch (ich behaupte das Urheberrecht an diesem Wort, das die Überlegenheit der Art Mensch gegenüber möglichen zukünftigen Populationen der Erde postuliert), ableistisch (weil er glaubt, das Klima ändern zu dürfen - die Natur aber nicht), der checkt seine Privilegien nicht (d.h. verneint durch den Kampf um das Überleben des Menschen das Existenzrecht einer menschenlosen Erde).

Wie passt sowas eigentlich noch in unsere Zeit?

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (4 Kommentare)



Montag, 20. Mai 2019

Quod licet Europae non licet Germaniae?

Ich habe den Eindruck, dass die Deutschen gerade unter den ideologischen Dauerbeschuss der neuen deutschen Meinungsmacher geraten sind, man müsse für Europa sein - ansonsten sei man ein schmählicher Nationalist.

Das lässt zwei mögliche Theorien zu.

Die so Werbenden merken ihren Widerspruch selbst nicht. Interesse an Deutschland sei also negativ-nationalistisch. Aber was ist dann das Bekenntnis zu Europa? Europa ist auch nur ein Teil der Welt, und wer Europa stärkt, sagt gleichzeitig, dass er Europa gegen die Amerikas, Afrika, Asien, Russland in Stellung bringen will.

Das ist keinen Deut weniger nationalistisch, als die Interessen Deutschlands gegenüber anderen zu verteidigen.

Es ist sogar schlimmer, weil man Deutschland im weitesten Sinne noch als Nation bezeichnen kann, Europa aber nur als politische Idee.

Und Leute zur Identifikation mit einer politischen Idee zu zwingen ist bei weitem problematischer, als sie sich in ihrem angestammten kulturellen Kontext verorten zu lassen.

Die Meinungsmacher wissen, dass Pro-Europa genauso nationalistisch ist, wie Pro-Deutschland, lügen den Rezipienten aber frech ins Gesicht, als sei das nicht so.

Ich halte Dummheit und Bosheit beide für verwerflich.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)



Mittwoch, 27. Februar 2019

Die armen Kinder

Bei Fefe findet sich ein klarer Fall von Medienkompetenztraining.

Tausende Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs bei minderjährigen Flüchtlingen, die Trump von ihren Eltern hatte trennen lassen.

Mal ab davon, ob es Trump persönlich war oder nicht:

Trump wurde 2017 ins Amt eingeführt. Die Trennungsanweisung begann im April 2018. Von den "Tausenden" (4.556, um genau zu sein) Beschwerden, die das Gesundheitsministerium zwischen Januar 2015 und Juli 2018 erhielt, stammen nur 514, oder 11 Prozent, überhaupt aus der Zeit der Trennungspolitik Trumps. Das bedeutet, 4.042 angezeigte sexuelle Belästigungsfälle sind nicht Trump zuzuschreiben, sondern ... wer war nochmal Präsident vor Trump? Obama? Obama. 514 (keine Tausende) bei Trump, 4.042 (vier Tausende) bei Obama.

Weiter im Text.

Das Justizministerium hat von Oktober 2014 (Obama!) bis Juli 2018 nur 1.303 Beschwerden erhalten, teilt diese aber nach Beschuldigten auf. 178 Fälle wurden vom Personal verübt. Das sind eindeutig 178 zu viel! Aber es sind (wenn man die Zahlen des Justizministeriums gegen die des Gesundheitsministeriums hochrechnet) um die 20 in der Zeit, wo Trumps Trennungsanweisung bestand. Was hat Obama eigentlich gegen die ca. 112 Fälle getan, die während seiner Amtszeit passierten?

Es handelt sich im übrigen dabei um "Gerüchte über Beziehungen, Anschauen pornographischen Materials bis zur erzwungenen Berührung der Genitalien der Minderjährigen". Leider gibt es keine Prozentzahlen dazu. Vergewaltigungen sind nicht dabei.

Auf der verlinkten Seite gibt es noch mehr Material zu den Vorfällen mit dem Personal. Zum Beispiel über das Fiskaljahr 2015: 24 aufgeführte Fälle, davon 12 mit Angabe des Geschlechts der Verbrecher: 5 Männer, 7 Frauen (ach!). Bei 19 Fällen ist das Geschlecht der Opfer angegeben: 12 Jungen, 7 Mädchen (ach!). Sagt vielleicht auch was dazu aus, wie die Opfer-und-Täter-Verhältnisse zwischen den Geschlechtern so sind.

Zuletzt noch: von den Vorfällen, die dem Justizministerium gemeldet wurden, waren 65% von ... anderen Minderjährigen verübt worden. Hochgerechnet auf die Fälle, die dem Gesundheitsministerium gemeldet wurden, haben die Migrantenkinder selbst also knapp 3.000 Sexvergehen begangen.

Wovon zwischen 1.500 und 2.000 Fälle in die Amtszeit Obamas fallen.

Was sagt das eigentlich über die Migrantenkinder aus?

Was hätten die wohl angerichtet, wenn sie frei durch die USA hätten laufen können?

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)



Donnerstag, 4. Oktober 2018

Schuld durch Wiedervereinigung

Der November 1989 war für mich ein einschneidendes Erlebnis.

Der Kalte Krieg, die Erfolglosigkeit der Volksaufstände, die graue Tristesse des eingeengten Lebens - das alles erschien mir ewig und unumstößlich.

Dann: 1989. Die Radioübertragungen aus Berlin waren kaum zu glauben. Trotz allem: Denn natürlich wusste jeder um die Zerrissenheit unseres kleinen Sowjetvasallen.

Der Fortschritt wurde dauernd proklamiert, aber echter Fortschritt braucht keine Proklamation, nur solcher, der den erlebten Verfall umdeuten muss.

Die Kultur wurde fortwährend proklamiert, aber echte Kultur benötigt keine Proklamation, nur solche, die Unabhängigkeit im Denken und Schönheit im Fühlen verachtete.

Die Volksherrschaft wurde ständig proklamiert, aber echte Volksherrschaft benötigt keine Proklamation, nur solche, die kaschieren muss, wie ein Volk durch Einheitspartei und Primat der Sowjetunion mundtot gemacht wurde.

Der Sieg des Sozialismus wurde anhaltend proklamiert, aber echte Siege müssen nicht proklamiert werden, nur solche, die umfänglich durch Reiseverbote, Mangelwirtschaft und Geheimpolizei charakterisiert sind.

Auch wenn es nicht jeder so artikulieren konnte: die Demos, die Rufe vom Volksein, und der Sturm der Mauer waren keine Absage an die eigene Geschichte, die eigene Lebenswirklichkeit, nicht einmal die Ideologie als solche.

Die Menschen wollten reisen, sie wollten Zitrusfrüchte, sie wollten Coca-Cola, lustige Aufkleber, schnittige Autos, bunte Wäsche, haltbare Dachziegel fürs Haus. Sie wollten Überfluss, nicht Mangel, und freie Auswahl statt Einheitsware (neudeutsch: statt Alternativlosigkeit).

Was sie abschaffen wollten, war nicht ihr Staat, sondern die Verlogenheit des Systems, die selbstgewollte Taubheit und selbstverschuldete Blindheit des Staatswesens gegen die Realität, das ihnen alles vorenthielt, was der Klassenfeind spielend erreichte, und den Verzicht noch als das Ziel verkaufte.

Und außerdem war da noch eine Rechnung offen mit der Sowjetunion, diesem machtseligen und gewaltverherrlichenden Gebilde, von asiatischen Weiten und dem Kampf gegen mächtige Naturgewalten zum Gigantismus und Absolutismus (im Wortsinn) getrieben; ein Staat, dem schon Lenins verzwirbelte Thesen fremder waren als ein zünftiges Zaren-, Kulaken- und Verrätermorden, und dessen völlig selbstverständliche Ignoranz gegenüber der deutschen Enge in Leben und Denken einem ständig ins Bewusstsein zurückrief, dass eben nicht der Bessere, sondern der Stärkere gewinnt.

Natürlich teilte nicht jeder diese Auffassung, oder er teilte sie, scheute aber die Konsequenzen: Die politische Kaste hatte sich festgelegt und war mit dem sowjetischen Sozialismus intensiver und sturer ins Bett gestiegen als die meisten anderen Ostblockstaaten. Da war für die, die das aus Liebe und Überzeugung getan hatten, kaum ein Heraus ohne Ehrverlust möglich (was den politischen Prostituierten natürlich fremd ist), besonders nicht in kurzer Zeit und getrieben von den Umständen statt eigener Entwicklung.

Andererseits: wer hinter die westliche Fassade aus Südfrüchten und bunter Werbung schaute, erkannte auch, dass der vermeintlich erfolgreichere Gegenentwurf seine eigenen Krisen hatte. Ebenfalls nicht ideologische Krisen, sondern banale, vom Ölpreis, Monopolisierung und dem Primat der Wirtschaftlichkeit diktierte, und die Freiheit unter der Bedingung stand, für den anderen Besatzer die Beine breit zu machen.

Von daher verstehe ich den Übergang des skandierten "Wir sind das Volk" in "Wir sind ein Volk" als die unvermittelt eintretende Erkenntis, dass den Deutschen hier ein unbeabsichtigt gereifter Pfirsich in den Schoß fallen könnte, nämlich die schmerzlich vermisste Souveränität des Staates hinter dem Feigenblatt der Wiederherstellung seiner Einheit.

Das ist flach und banal, aber so ist es. Dafür akzeptierten die Deutschen auch Opfer: im Osten waren die Internierungslager für Aufständische schon eingerichtet, inklusive Verteilungsschlüssel - das hätte für 86 000 DDR-Bürger übel ausgehen können. Und auch der Westen brachte (und bringt bis heute) Opfer, wenn auch vorrangig finanzielle, für die Einheit - der Soli ist darunter nur besonders auffällig.

Aber diese Opfer wurden keiner Ideologie gebracht - Menschen sind hedonistische Egoisten, und die meisten wollen einfach nur gut leben und frei und unbedroht sein. Dafür akzeptieren sie jede Ideologie, die ihnen das einigermaßen bietet oder vorflunkert, doch ihr Inhalt ist ihnen egal. Für Ideologien kämpfen nur diejenigen, die auf Kosten dieser Mehrheit leben wollen.

Ganz gleich: die Deutschen hatten das Trauma der Trennung und Besatzung scheinbar überwunden oder begannen zumindest aktiv, es zu überwinden, und waren's zufrieden.

Nun ist die erste Generation herangewachsen, die weder den Wert dieses Erfolges am eigenen Leib verspüren kann, noch dafür Opfer gebracht hat, und schon beginnt die Geschichtsklitterung. faz.net berichtet, einigen Interessenverbänden stoße sauer auf, dass die deutsche Einheit "üblicherweise aus einer rein „weißen“ Sicht betrachtet [wird] – deutschdeutsche Ostdeutsche wiedervereint mit deutschdeutschen Westdeutschen" (bzi-forderungen (pdf, 3,143 KB) ).

Schon der unterschwellige Rassismus dieser Aussage führt zu erhobenen Augenbrauen. Aber dessen unbenommen: Wer außer den Deutschen hatte denn Anteil am Trauma der Staatstrennung und des Souveränitätsverlusts, und den Willen beides ungeachtet der Konsequenzen zu überwinden? Die Italiener, Griechen und Türken auf der einen Seite und die Vietnamesen auf der anderen Seite kamen ja nicht ins Land, um den Schutt wegzuräumen und den Deutschen die Psyche zu heilen, sondern um besser zu leben als bei sich zu Hause (auch wenn sich das nicht für jeden erfüllt hat), und auch ein bisschen deshalb, weil sie, genau wie die Deutschen, ihrerseits Spielbälle ihrer Systeme waren und sind.

Es sind aber nicht mal diese, die wenigstens an der wirtschaftlichen Leistung der Deutschen mitarbeiteten, die sich nun versammeln, um einen „Tag der deutschen Vielfalt“ einzufordern, um die Unzulänglichkeit des Tags der Deutschen Einheit wettzumachen, wo Nichtdeutsche mal einen Tag lang nicht im Vordergrund stehen.

Es sind "russischsprachige Eltern", die in den 90ern flugs die Seiten wechselten und dann vom Sozialsystem eines Staates profitierten, dem sie nie Abgaben gezahlt hatten.

Es sind "Schwarze Menschen" (Selbstbezeichnung), die also aus ehemaligen britischen, französischen und italienischen Kolonien kommen und deren Kolonisatoren allesamt die Wiedervereinigung Deutschlands ausdrücklich mit Argwohn bis hin zu Ablehnung verfolgten.

Es sind Hilfsverbände für Syrer, denen wohl unterstellt werden muss, dass sie aus der damaligen Bereitschaft der Deutschen, für ihre eigene Einheit zu kämpfen, einen Anspruch für die Alimentierung von Syrern ableiten, nur mit der Abweichung, dass jene den Anspruch haben, ihre Vielfalt zu erhalten, statt als Bringschuld einen Beitrag für die Einheit zu leisten.

Es sind Leute, die ihre Interessen mit englischen Floskeln codieren; die behaupten, für "20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund" zu sprechen, welche den geistigen Spagat schaffen, Deutschland als ihre "Heimat" zu beanspruchen, sich aber sogleich unter der Losung der "Vielfalt" (als Gegensatz zur Einheit) wieder abzugrenzen und ihre abweichende "Identifikation" in den Vordergrund zu stellen.

Sie versuchen, den Deutschen ihre Wiedervereinigung nicht als Errungenschaft, sondern als Makel zu verkaufen, indem sie sie "mit rassistischen Erfahrungen" für einige Nicht-"deutschdeutsche" in Verbindung bringen. Das ist nichts anderes als der Versuch, die Deutschen erneut zu einem Volk von Tätern zu stempeln, ihnen eine neue Erbschuld anzulasten, als sei die Wiedervereinigung ein "Entfremdungs- und Stigmatisierungs"-instrument gewesen, bewusst von den "Weißen" eingesetzt, um Ausländer auszugrenzen, zu verkloppen, zu verbrennen und in den Tod zu hetzen.

Und dass faz.net von diesem Appell reichlich irrelevanter Organisationen (obwohl z.T. auf der Gehaltsliste diverser Ministerien) ohne jegliche Not und Einordnung berichtet, legt nahe, dass sich die Deutschen diesen Schuh anziehen lassen werden.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Bezug herstellen   > Mir etwas anheimstellen (0 Kommentare)