Die Firma ist gewachsen und wird jetzt ernsthaft. Außerdem sind Fachkräfte knapp. Also macht man es wie die Großen und schafft eine Abteilung HR.
Human Resources.
Nun, eine Abteilung HR braucht eine Leitung, und die Leitung materialisierte sich in Form einer Leiterin; Pronomen "sie", "ihr".
Nun begab es sich, dass alle Kollegen im Kondensstrahl der DSGVO einige Dokumente zu unterzeichnen hatten, deren Inhalt zwar rechtlich nicht zu beanstanden und wirtschaftlich auch geboten waren, denen aber notwendigerweise ein kaum verhohlenes Misstrauen gegenüber der Belegschaft intrinsisch war.
Die Rücklaufquote der Dokumente lag unter 100%.
Der Vostand fragt die Personalleiterin, sorry: Head of Human Resources, was mit den fehlenden Rückläufen, und so.
Head (fast) wörtlich: "Das geht natürlich gar nicht. Die bekommen alle erst mal einen bösen Brief, ansonsten können wir sicherlich mit unserem Anwalt eine gemeinsame Lösung finden."
Der CFO ist sprachlos. Der CEO schaut hilfesuchend zum CTO.
Am schnellsten macht der Leiter der Forschungsabteilung den Mund auf; Pronomen "er", "sein".
Dass eine Firma eine Chance zum Überleben hat, kann man hoffentlich daran erkennen, dass der Leiter der Forschungsabteilung praktischer veranlagt ist als CEO, CFO, CTO und HHR zusammen:
"Also, ich würde erst mal zu allen im Büro vorbeigehen und nachfragen, vielleicht hamses nur vergessen. Ich habs glaub selbst noch nicht abgegeben."
Das muss die berühmte Verbesserung des Betriebsklimas sein, die durch Frauen an Spitzenpositionen einsetzt.
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Da steht die 16jährige Greta auf einem UN-Klimagipfel vor hunderten Leuten, die im Gegensatz zu ihr selbst wenigstens die Hochschulreife erreicht, ein Studium abgeschlossen und einen Arbeitsplatz gefunden haben, und hält sich für wichtig genug, ihnen mit ihren trotzigen Vorwürfen die Zeit zu stehlen.
Man habe ihre Kindheit geraubt, greint sie, und das ist peinlich, bedenkt man, dass tausende Männer und Frauen ihr eine Kindheit überhaupt erst ermöglicht haben, von Aufklärung und Rechtsstaat über Gesundheitswesen und Schulbildung bis zu Wissen und Technik alles für sie geschaffen haben, ohne dem sie mit 16 entweder eine arme, dumme, schwangere Bäuerin/Hirtin oder aber schon längst tot wäre.
Wieso hält Greta sich andererseits für so wichtig zu glauben, die Natur schulde ihr das Überleben?
Jede der Errungenschaften, die Greta verschmäht, war ein Eingriff in die Natur und muss es sein, denn die Natur ist eine grausame Mutter. Wer sich nicht an der Natur vergreift, den hält sie mit Überleben beschäftigt statt mit Gedanken der Aufklärung, den murkst sie mit Naturgewalten ab, gegen die es keinen Rechtsweg gibt, den traktiert sie mit Krankheiten statt mit Ärzten, den entsetzt sie mit Naturphänomänen statt mit Wissenschaftlern.
Doch die Undankbarkeit des Kindes fällt auf fruchtbaren Boden, denn auch ihre Zuhörer halten sich für so wichtig, dass es drollig ist.
Schon allein die Überzeugung, für einen Klimawandel verantwortlich - und zu seiner Umkehrung in der Lage - zu sein, ist eine lächerliche Überschätzung der menschlichen Bedeutung.
Schaut man sich die Erdgeschichte an, dann finden sich Katastrophe über Katastrophe, aber wer wöllte denn wieder eine anaerobe Atmosphäre, eine von Dinosauriern beherrschte Fauna oder ein vergletschertes Europa haben? Obwohl das durchaus einmal status quo der "Natur" war.
Panikmache aufgrund von ein paar heißen Sommern innerhalb der letzten 150 Jahre, bei einem geschätzten Erdalter von 5 Milliarden Jahren, ist eine Selbstüberschätzung von Menschen, die ihre 40 Jahre aktives Leben für wichtig halten, weil alles andere hinter ihrem Horizont liegt.
Sicherlich, die Menschheit kann anthropogen umgekrempelt werden: durch Umweltgifte oder durch Genmanipulation, durch Impfungen oder gezieltes Abtreiben, durch Religionskriege und Völkermorde. Wir können es auch bleiben lassen, aber das hatten wir auch schon mal, und da waren es die Pest, Mangelernährung und Aberglauben, die die Population der Menschen über tausende von Jahren bemerkenswert klein gehalten haben.
Nur, wer sich für zu wichtig hält, glaubt, dass die Natur den Menschen dazu bräuchte, um es wieder dazu kommen zu lassen.
Ein letztes noch:
Die Katastrophe des einen ist der Glücksfall des anderen. Wer heute für das Überleben des status quo kämpft, macht sich schuldig an der Verhinderung einer anderen Welt: der ist also gensistisch (ich behaupte das Urheberrecht an diesem Wort, das die Überlegenheit der Art Mensch gegenüber möglichen zukünftigen Populationen der Erde postuliert), ableistisch (weil er glaubt, das Klima ändern zu dürfen - die Natur aber nicht), der checkt seine Privilegien nicht (d.h. verneint durch den Kampf um das Überleben des Menschen das Existenzrecht einer menschenlosen Erde).
Wie passt sowas eigentlich noch in unsere Zeit?
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Geben Sie zuviel für Miete aus?
Für eine eigene Immobilie müssten Sie sich bis ans Lebensende verschulden?
Sie meinen, das läge vielleicht an der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank gepaart mit der Niedriglohnpolitik in Deutschland und sinkendem Realeinkommen?
Aber das kann doch gar nicht sein, tätschelt die FAZ, schließlich leben wir im best country ever, und jeder, der was anderes behauptet ist ... (wissenschon)!
Und dafür werden Statistiken in der FAZ so kommentiert, dass sich die Balken biegen.
Hier die erste: über die durchschnittliche monatliche Miete. Die ist in Oslo 25,30 € pro m2, in München nur 10,50 €. Ein Schnäppchen, dieses München! Nur die Deutschen müssen sich wieder aufregen...
Wirklich? Ein bisschen hellhörig hätte Jessica von Blazekovic schon werden können, wenn unter den Top-5 der teuersten Durchschnittsmieten gleich mal drei norwegische Städte auftauchen. Wie geht das? Norwegen hat ein um 7% höheres durchschnittliches Einkommen und eine um 33% geringere Steuer- und Abgabenlast als Deutschland. Von diesem Netto-Einkommensunterschied kann der Norweger schon mal die höhere Miete für 47 m2 Wohnung abdecken. Sprich: er ist einfach reicher als der Deutsche.
Reicher schon allein deshalb, weil über 81% der Norweger in ihrer eigenen Immobilie wohnen und gar keine Miete zahlen. Nicht wie die Deutschen, wo fast die Hälfte der Bevölkerung zur Miete wohnt und für die Mietpreise daher ein prävalentes Problem sind.
Dasselbe mit Polen (Polen!): Was heißt es, dass Warschau (14,60 €) und Breslau (10,80 €) höhere Durchschnittsmieten aufruft als München (10,50 €)?
Auch über 84 Prozent der Polen wohnen in ihrer eigenen Immobilie, sie zahlen also: gar keine Miete. Mietwohnungen in den Großstädten Polens sind oft Elitewohnungen (in Polen ist die einkommensreiche Schicht mit 4,7% größer als in Deutschland mit 3,4%). Die werden z.B. von zahlungskräftigen Personen als Zweitwohnung gehalten. Nicht wie in Deutschland, wo man keine andere Wohnung hat als diese eine teure.
Aber weiter im Artikel der FAZ. Schließlich taucht tatsächlich eine Statistik auf, die es in sich hat: Wenn man in München eine neue Wohnung kaufen will, kostet der Quadratmeter 8.700 € - da liegen nur noch London und Paris drüber. Oslo mit 6.930 Euro ist 20% billiger, Warschau mit 1.935 billiger als die meisten deutschen Miefstädte.
Deutlicher kann man kaum zeigen, dass Wohnen in Deutschland teurer ist als in der EU. Wie kann man das noch schönreden? Jessica von Blazekovic kann es: Deutschland käme bei Immobilienpreisen vergleichsweise glimpflich davon. Häh? Ja, denn die Preise stiegen letztes Jahr bei uns nur um 5%, während sie in Ungarn um 13,7% gestiegen seien.
Oder, wie der Mathematiker sagt: In München stiegen sie um 334 € pro m2 auf 8700 €, in Budapest um 210 Euro auf 1.853 € (!). Wenn man das Median-Nettoeinkommen des Landes heranzieht, wendet ein Deutscher in München über 5,25 Nettomonatseinkommen für einen Quadratmeter (!) auf, ein Ungar in Budapest nur 2,77 Nettomonatseinkommen.
So sieht glimpflich aus, wenn man den Deutschen einreden möchte, dass an der Front alles gut ist und wir eigentlich genug Eier haben.
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