Mittwoch, 3. Februar 2010

Mein neues Geschäftsmodell

Haben Sie Kinder? Dann gehören Sie zu meiner Zielgruppe, denn Sie sind quasi das Inventar für mein neues Geschäftsmodell.

Wie das lautet, wollen Sie wissen?

Bitte, ich sag's Ihnen.

Geschäfts-Modell
Ich werde in Ihrer Wohnung heimlich ein paar Videokameras anbringen. Oder ein paar Mikrofone, die tun's eigentlich auch. Wo? Ich glaube, Kinderzimmer und Küche sind ganz passable Orte.

Die Aufnahmen verkaufe ich dann für 2,5 Mio. Euro an die Justizministerin.

Zumindest, wenn ich Sie dabei erwische, wie Ihnen mal die Hand ausrutscht, wenn Ihr kleiner vierjähriger Balg Ihnen trotzig ein Buch an den Schädel schleudert oder wild schreiend die Mehl- und Zuckertüten aus dem Küchenschrank auf den Boden fegt.

Gewalt in der Erziehung ist in Deutschland nämlich verboten (§1631 (2) BGB). Sie dürfen Ihr Kind nicht mal "fest zupacken, festhalten oder bedrängen"[1] [2]. Leider kann der Staat nicht feststellen, ob Sie das nicht doch hin und wieder tun. Ich kann es aber: mit meiner Videoaufzeichnung.

Okay, das ist nicht legal, weil ich in Ihre Privatsphäre eindringe, aber - ich bitte Sie. Der Staat kauft schließlich auch einem Dieb gestohlene Daten ab, um ein paar Steuersünder zu überführen. Das Wohl der Kinder wird ihm doch aber wohl nicht weniger wichtig sein als ein paar läppische hinterzogene Millionen? (Das Gesicht unserer Ex-Familienministerin möchte ich sehen, wenn das Justizministerin eine CD mit einem illegal dokumentierten Kindesmissbrauch ablehnt, deswegen den Missbrauchsfall nicht verfolgen kann, und ich das der Presse stecke.)

Oder so.
Aber vielleicht sind Sie ja auch gar nicht so, wie ich denke. Vielleicht schaffen Sie es ja, Ihrem kleinen Sören liebevoll und gewaltfrei das Abendkleid aus den Fingern diskutieren, das er gerade zerschnippelt, während er Ihnen die Zunge rausstreckt. So ein Video kann ich dann zwar nicht ans Justizministerium verkaufen, aber ein YouTube-Schlager wird das garantiert. Eine Win-Win-Situation für mich, quasi.

Ich brauche noch ein paar Geschäftspartner, um Deutschland mit meiner Geschäftsidee abzudecken. Sind Sie dabei?


[1] "Meine Erziehung - da rede ich mit!", Broschüre des Bundesjustizministeriums, pdf, S. 12.
[2] Die Wandlung dieses Paragraphen in 44 Jahren ist übrigens phänomenal (via). 1958: "Der Vater kann ,,, angemessene Zuchtmittel ... anwenden"; 1998: "körperliche und seelische Mißhandlungen sind unzulässig", 2002: Körperliche Bestrafungen ... sind unzulässig". Wow. Bestrafung = Misshandlung. Das wird mir wohl später noch mal einen Blogeintrag wert sein.
Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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Dienstag, 13. Oktober 2009

Feige, unehrlich, kurzsichtig und dumm
60-40-60

Immer wieder fahre ich hinter Leuten mit seltsamem Fahrverhalten hinterher. Der heute fuhr über 60, dann 40, dann wieder 60. Auf gerader Strecke, ohne Hindernisse, nur eben innerhalb der Ortschaft.

Da, wo er 40 fuhr, stand ein stationärer Blitzer.

Der auf die entgegenkommende Seite ausgerichtet war.

f/u/k/d
Das war kein Aspie. Ich als Aspie könnte für solch ein Verhalten nicht vor mir bestehen. Es ist unehrlich, wenn man bewusst mit überhöhter Geschwindigkeit fährt, aber nicht bereit ist, die Konsequenzen zu tragen, wenn’s drauf ankommt. Es ist feige, mit 40 am abgewendeten Blitzer vorbeizufahren, und zeugt lediglich von der Übertragung eigener Gesetzlosigkeit und Vorteilsdenkens auf die Gesetzeshüter – als ob die bei weniger als 50 km/h blitzen würden, und das von hinten. Es ist auch kurzsichtig, denn diese Taktik funktioniert nur, wenn man alle Blitzer kennt und sich rechtzeitig an sie erinnert. Und es ist dumm, denn Tempolimits sind keine Sabotage, sondern sie schützen den Fahrer davor, Personen- und Sachschäden anzurichten, für die er selbst verantwortlich wäre. Schließlich ist er es mit der trägen Reaktion und dem Auto, von dem bei Bewegung grundsätzlich Gefahr ausgeht. Wer zu schnell fährt, hat diesen grundlegenden Zusammenhang nicht begriffen.

Wie kann man so inkonsistent sein?

Ein bloggender deutscher Rechtsanwalt (ja, der) feixte mal darüber, wie sein Mandant sich auf unfeine Art der Polizei entzogen und so in die vorteilhafte Position gebracht hatte, dass ihm sein Verhalten nicht mehr persönlich angehängt werden konnte. Darüber können nur Normalos lachen, für die Konsistenz keine Rolle spielt. Nicht mal die RA-Kollegen, bei denen es zum Beruf gehört, sachlich korrekte (und inhaltlich zu begrüßende!) Entscheide aufgrund von Formfehlern zu kippen, weil sich Justitia um ein My danebenbenommen hat – nicht mal die können das Meutern lassen, wenn der Ordnungshüter mal dasselbe tut und seinerseits die Schlitzohren aufbringt. Einer äußerte sich in etwa so: „Es kriecht doch keiner mitten in der Nacht mit 50 durchs leere Gewerbegebiet.“

Doch. Doch, tue ich. Die 50 sind ein Verwaltungsakt mit Gesetzescharakter, und wenn wir alle anfangen, selbst zu bestimmen, wann ein Gesetz gilt und wann nicht – dann gute Nacht. Das heißt, ich fahre, wo es geht, innerorts 53 km/h, denn mein Tacho zeigt dann genau 60 km/h (getestet!), und ich bin dafür noch nie geblitzt worden. Auch nicht von den Blitzern, die ich nicht gesehen habe.

Wahrscheinlich konstant was am Rauchen

Was fehlt den Normalos denn, dass sie lieber feige, unehrlich, kurzsichtig und dumm sind, als ein bisschen Selbstbeherrschung und Konsistenz an den Tag zu legen und sich dabei die Nervenstruktur zu schonen?


Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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Freitag, 4. September 2009

Die Judenfrage - eine Christenfrage

Letztens war ich wo zu Besuch und das Thema kam auf die Juden. Warum im Dritten Reich gerade sie ausgerottet werden sollten, während die anderen nicht minder Untermenschen nur unterjocht und ausgebeutet wurden. Ich bin Informatiker, keine Geschichtswissenschaftler. Was soll ich also dazu sagen?

Die Christenfrage

Dumm war nur, dass ich das Thema praktisch selbst auf den Tisch gebracht hatte. Ich bin ja ein Verfechter davon, immer mehr zu wissen und zu prüfen, und eigentlich stand bei dem Besuch die Christenheit auf dem Plan. Ich meine, wenn die deutschen Christen im Dritten Reich ihren Glauben wirklich gekannt und vertreten hätten, dann hätte es keinen Krieg gegeben. Oder wer könnte mit den Worten seines Heiland im Ohr - "Steck das Schwert weg", "Liebt eure Feinde" und "Sie sind kein Teil der Welt, sonst hätten sie für mich gekämpft" - sein Gewehr auf einen Mitjünger einer anderen Nation richten?

Undenkbar. Schlussfolgerung?

  • Das waren alles keine Christen im Wortsinn und/oder
  • bringt den Christen endlich ihr Christentum bei!

Und dann kam die Frage mit den Juden. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Klar, Christen hatten ihr Gewehr auf Christen gerichtet, aber die hatten ja ebenfalls den Finger am Abzug. Die Juden waren dagegen eine Zielscheibe ohne erkennbare Gegenwehr. Welches Verbrechen macht die Christen nun eher zu Unchristen? Einen wehrhaften Mitgläubigen zu töten, oder einen wehrlosen Andersgläubigen?

Die eigentliche Tragik ist, dass die Menschen damals auf beides ziemlich gut vorbereitet waren. Kugeln gegen Christen gab es im Dreißigjährigen, Hundertjährigen, Deutsch-Französischen und Ersten Weltkrieg genügend, um sich das anzugewöhnen.

Und dem Gas gegen die Juden ging eine jahrhundertealte Abneigung und latente Aggression voraus, in welcher sich ganz Europa seltsam einig war. Und die großen Kirchen und kleinen Religionen auch. Die Besonderheiten der Juden machten es leicht, Neid und Misstrauen bei Menschen aller gesellschaftlichen Schichten zu schüren, wann immer - und wem immer - das politisch, religiös, ökonomisch oder sonstwie opportun erschien.

Besonders leicht geht sowas in einem gesellschaftlichen Umfeld, in dem öffentliches Lügen und Behaupten der aberwitzigsten Unwahrheiten ohne Widerspruch geduldet werden. Oder wo eifriges Nachplappern zur politischen Korrektheit und plappernde Miteiferer zu korrekten Politikern mutieren.

... und wie man alle mitschuldig macht.

Das Dritte Reich war so ein Umfeld. Slawen sind Untermenschen? Na klar. Jesus ein Jude? Nein, eher nordisch. Untermenschen durch Schädelmessung erkennbar? Von der Wissenschaft bestätigt. Waffensegnen durch christliche Würdenträger? Unsere Pflicht kraft göttlicher Vorsehung. Juden dürfen keinen Beruf mehr ausüben, kein Instrument besitzen und nicht in der Öffentlichkeit erscheinen? Dient doch der Volksgesundheit. Wollt ihr den totalen Krieg? Ja. Ja! Ja!!!

So hat sich die Mehrheit aus Angst, vorauseilendem Gehorsam, Nationalismus und - ja! mangelhaftem Christsein! - ihren gesunden Menschenverstand von einer Handvoll Leuten mit persönlichen Animositäten und Neidereien derart vergewaltigen lassen, dass man keine rationale Erklärung dafür findet. Weder heute noch am 10. Mai 1945. Es hätte auch andere treffen können als die Juden. Hat es auch.

Mir macht Angst, dass das heutige Umfeld immer noch Halbwahrheiten zugunsten der öffentlichen Korrektheit fördert. Und dass die Deutschen so weit vom Verständnis ihres Christentums entfernt sind wie nie. Es ist reiner Zufall, dass noch kein Psychopath erschienen ist, der sich die Situation zunutze macht, um sein eigenes Ego zu befriedigen. Und der Zufall wird entscheiden, wer die nächste Opfergruppe sein wird.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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