Montag, 20. Mai 2019

Quod licet Europae non licet Germaniae?

Ich habe den Eindruck, dass die Deutschen gerade unter den ideologischen Dauerbeschuss der neuen deutschen Meinungsmacher geraten sind, man müsse für Europa sein - ansonsten sei man ein schmählicher Nationalist.

Das lässt zwei mögliche Theorien zu.

Die so Werbenden merken ihren Widerspruch selbst nicht. Interesse an Deutschland sei also negativ-nationalistisch. Aber was ist dann das Bekenntnis zu Europa? Europa ist auch nur ein Teil der Welt, und wer Europa stärkt, sagt gleichzeitig, dass er Europa gegen die Amerikas, Afrika, Asien, Russland in Stellung bringen will.

Das ist keinen Deut weniger nationalistisch, als die Interessen Deutschlands gegenüber anderen zu verteidigen.

Es ist sogar schlimmer, weil man Deutschland im weitesten Sinne noch als Nation bezeichnen kann, Europa aber nur als politische Idee.

Und Leute zur Identifikation mit einer politischen Idee zu zwingen ist bei weitem problematischer, als sie sich in ihrem angestammten kulturellen Kontext verorten zu lassen.

Die Meinungsmacher wissen, dass Pro-Europa genauso nationalistisch ist, wie Pro-Deutschland, lügen den Rezipienten aber frech ins Gesicht, als sei das nicht so.

Ich halte Dummheit und Bosheit beide für verwerflich.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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