Dienstag, 13. Februar 2018

Könnte zusammenhängen

... 50% der Berliner Grundschüler sind als funktionale Analphabeten anzusehen, 25 weitere Prozent als rudimentär des schriftlichen Ausdrucks Fähige. ... In Berlin sind 87,5% der Grundschullehrer weiblich. ...

Wer eine Kausalität findet, darf sie behalten.

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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Montag, 5. Februar 2018

Nachruf auf #metoo

Eine faszinierende Tatsache ist, dass Deutschland noch 70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg Denkmäler für die eigene Schuld baut. Die Nazis waren die Bösen, das ist klar, und deshalb hat man ihnen juristisch und geschichtlich auch den Prozess gemacht. Aber auch in meiner Familie sind der Nazis wegen Väter umgekommen, Mütter Witwen und Kinder Halbwaisen geworden. Waren wir nicht Opfer, die die Suppe auszulöffeln hatten?

Bis heute kann man sich bei solchen Gedanken auf die Gegenfrage gefasst machen: "Und was habt ihr damals dagegen getan?". Als hätten wir Mitschuld wegen unterlassenen Tyrannenmords.

Dabei gab es genügend menschlich verständliche Gründe, das mit dem Tyrannenmord bleiben zu lassen. Georg Elser und der Gruppe vom 20. Juli ist er nicht gut bekommen, der Henker kam selbst fürs Postkartenschreiben. Dennoch wird denen, die sich vor Denunzianten und um ihr Leben fürchteten, der Opferstatus verweigert.

Warum ist das bei #metoo eigentlich anders? Die meiste Aufmerksamkeit bekommt die Bewegung, wenn eine einigermaßen bekannte Frau berichtet, vor Jahrzehnten von einem viel bekannteren Mann sexuell angegangen zu sein.

"Und was hat sie damals dagegen getan?"

Ja, was schon. Sie wird behaupten, es hätte ihnen eh keiner geglaubt, und wenn das wahr ist, wäre das abscheulich. Nur: es wäscht sie moralisch nicht rein. Wer weiß, ob ihnen nicht doch jemand zugehört hätte? Die erste Frau, die von Weinstein angegangen wurde, dann Zeter und Mordio geschrien und den Fall öffentlich gemacht hätte, würde so vielen Frauen nach sich ein Martyrium erspart haben. Jede Frau, die heute unter #metoo eine Offenlegung schreibt, fällt sich selbst ein blamables Urteil: nämlich Mitläuferin gewesen zu sein. Den Tyrannen nicht gemordet zu haben, macht zur Mittäterin, nicht zum Opfer. "#metoo" als Kürzel für: "Ja, auch ich habe dieses System lange durch mein Schweigen unterstützt."

Da fällt mir auf: Nicht nur heute besteht die halbe Menschheit aus Frauen, und die Mehrheit der Männer aus anständigen Menschen. Woher nehmen die angeblichen Opfer eigentlich die Gewissheit, ihnen hätte damals keiner geglaubt? Hätten nicht wenigstens alle anderen Frauen und die anständigen Männer ihnen geglaubt, so wie heute?

Wie soll ich mir das erklären? War es vielleicht so, dass die nächste Schauspielerin, noch zwei Jahre jünger und bereit zu noch größeren Schandtaten, ihre Empörung eben gar nicht geteilt hätte, sondern nur darauf wartete, dass ihre Konkurrentin die Couch bei Weinstein wieder frei machte?

In dem Fall wäre nicht der eine böse Mann der Täter und die armen Frauen die Opfer, sondern es wären die Frauen selbst gewesen, die dieses System so lange am Laufen hielten.

Ganz wie bei Hitler und den Deutschen.

Ja, so muss es wohl gewesen sein.

Schlagwort: Fadenschein

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Freitag, 26. Januar 2018

Google sollte um Vergebung bitten

Gegen Ende meines (Zweit-)Studiums als Informatiker war eine Beschäftigung bei Google der Traum vieler Mitabsolventen. Ihnen eilte der Ruf voraus, Eigeninitiative Raum zu lassen und zu belohnen. Sowas motiviert ungemein.

Dabei war Google überhaupt nicht divers! Sergey Brin und Larry Page sind zwei Männer. Eher weiße Männer. Weiße heterosexuelle Männer.

Jetzt sind Google bzw. Alphabet groß geworden und müssen sich mit Antidiskriminierungsgesetzen auseinandersetzen.

Dass Antidiskriminierung als Konzept Unsinn ist, sieht man leicht daran, dass die, die am wenigsten diskriminieren dürfen, am meisten diskriminieren müssen. Wer ganz sicher nicht diskriminieren will, muss jetzt seine Bewerber, Mitarbeiter und Führungskräfte nach Alter, Rasse, biologischem Geschlecht, sexueller Indentifikation und sexueller Orientierung unterscheiden, also: diskriminieren.

Dann kommen noch ein paar Quoten hinzu, und heraus kommt eine Melange, die weder Intersektionalität befriedigen, noch dem Betriebszweck dienen, noch die Gerechtigkeit erhöhen - aber, vor allem, den Menschen als Individuum völlig eliminieren.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Andy Bechtolsheim hätte Brin und Page die Anschubfinanzierung ausgeschlagen, weil er nach Quote jetzt nur afroamerikanische Lesben und indische Transmänner fördern könne. Gut. Hören Sie lieber auf, sich das vorzustellen.

Neulich hat Google öffentlichkeitswirksam den jungen James Damore rausgeworfen, weil der die Meinung vertreten hat, Männer und Frauen seien unterschiedlich.

Das war ein harter Brocken für alle, die mal Logik in den Vorlesungen hatten.

Warum um aller Welt muss man Männer und Frauen der Antidiskriminierung halber unterscheiden, wenn sie gar nicht unterschiedlich sind?

Nun hat ein Professor in Davos eine interessante Aussage gemacht, die leider nur in indirekter Rede überliefert ist:

"Während Macht bei Männern Aggressionen und Risikobereitschaft fördere, käme bei Frauen die für das weibliche Geschlecht typische Neigung zu Zusammenarbeit und Fairness zum Tragen."

Aber hoppla! Höre ich da gerade, Männer und Frauen seien unterschiedlich?

Wenn das wahr ist, dann sollte Google auf Knien um Vergebung betteln für die Kündigung Damores.

Dass die Verallgemeinerung des Professors immer noch keinen Platz für aggressive Frauen und faire Männer lässt, schreibe ich mal einem internalisierten Sexismus zu. Wann können wir uns endlich wieder auf die Stärken und Schwächen von Individuen besinnen, anstatt ständig in Gruppen einzuteilen und - zu diskriminieren?

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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