Donnerstag, 7. Dezember 2017

Mut, Macht und James Levine

Laut FAZ online hat Kanzlerin Merkel den Mut der #MeToo-Initiatoren gewürdigt.

Aber das war kein Mut. Das war Macht.

Macht verdirbt, und seit jeher missbrauchen Leute ihre Macht, um ihre Wünsche zu befriedigen. Sexuelle Wünsche nicht ausgeschlossen. Künstler nicht ausgeschlossen.

Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Wer sich vor 20, 30 Jahren noch ohne Stimme wähnte, muss heute nur noch ein #metoo an seine Geschichte pappen, um andere medienwirksam hinzurichten, ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen, ja selbst ohne irgend einen Beweis zu erbringen.

Auch das ist Macht. Und ohne Zweifel verdirbt auch diese Macht (nicht wahr, Frau Claudia D., Frau Gina-Lisa L., Frau Heidi K.?).

In diesem Klima nun mit jahrzehntealten Stories herauszukommen, hat so viel Mut, wie ab 1946 schlecht von den Nazis oder ab 1990 gegen die DDR geredet zu haben.

Mutige Menschen nähmen Nachteile für ihr Handeln in Kauf. All die (bisher noch angeblichen) Opfer, die angesichts des zu verurteilenden Missbrauchs diesen eben nicht öffentlich verurteilt haben, um sich ihre Karriere zu sichern, waren nicht mutig, sondern Opportunisten.

Das sind solche, die wie im Fall des aktuell bezichtigten James Levine jahrelang tuscheln, aber nichts laut sagen, weil ihnen ihre Karriere trotzdem noch wichtiger ist als ihr emotionales Trauma - und auch das Trauma aller späteren möglichen Opfer. Und denen es jetzt einfach mehr einbringt, zu reden, als zu schweigen.

Mir drängt sich die Frage auf, ob das heute an Anzahl nicht schon mehr Machtmissbraucher sind als die 70 shitty media men.

Schlagwort: Fadenschein

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Mittwoch, 4. Oktober 2017

Wahlnachlese

Gerade die Parteien, die sich gern abgrenzend als demokratisch bezeichnen, scheinen sich am allerwenigsten für die diesjährige Bundestagswahl begeistern zu können.

Gedankenexperiment: Man lasse die im Bundestag vertretenen Parteien alle vier Jahre freiwillig einen neuen Bundestag bestimmen, der dem von ihnen angenommenen Wählerwillen entspricht.

Wäre dann dieses Ergebnis herausgekommen?

Wenn nein, warum nicht?

Schlagwort: Fadenschein

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Mittwoch, 20. September 2017

Schere um den Kopf in Zeiten des Wahlkampfes

faz.net bring an ein und demselben Tag folgende Grafik:

Und dann folgende Abstimmung:

Das wache Auge bemerkt: da fehlt doch eine Farbe. Und zwar eine, die bei den Umfragen sich mit einer anderen Farbe immerhin den dritten Platz teilt. Der fünfte und sechste Platz dagegen sind in der Umfrage vertreten.

Disclaimer: das ist kein politisches Statement, sondern ein medienkritisches:

"Nee, liebe Leitmedien, so wird das nichts mit dem Vertrauen in eine ausgewogene, unparteiische Berichterstattung."

Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

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