Es ist etwas spät, aber nicht zu spät.
Nach dem Terroranschlag in Berlin kam es, wozu es natürlich kommen musste: zu Generalverdachten, und zu Warnungen vor Generalverdachten.
Dabei ist das eine so dämlich wie das andere.
Denn wenn sich ein Mensch hinstellt und sagt: "Ein Generalverdacht ist jetzt völlig fehl am Platz", ohne den Adressaten dieser Aussage zu nennen, dann tut er genau was?
Richtig, er stellt alle Menschen unter den Generalverdacht, andere unter Generalverdacht zu stellen.
Also auch mich. Dagegen wehre ich mich entschieden.
Nehmen Sie, als Beispiel, den Artikel von Dunja Ramadan. Sie schreibt, dass sie es satt hat, als Muslimin unter Generalverdacht zu stehen, und schreibt:
Merken Sie was? Okay, ich füge ein einziges Wort hinzu:
Sich über den Generalverdacht beschweren, und im selben Satz alle Menschen unter den Generalverdacht stellen, eben jenes zu tun. Hybris oder keine Logikvorlesung im Studium gehabt?
Kleiner Tipp: Wenn man sich über etwas ereifert, hilft es immer, sich zu überlegen, womit die Gegenseite ihren Standpunkt begründet. Dann kommen solche Fauxpas seltener vor.
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