Ich wohne ja im Bundesland der Autoerfinder. Das ist natürlich Zufall, und ich habe den Tüftlern von damals keinerlei Beitrag geleistet. Umsomehr erstaunt mich nun die Frechheit gewisser heutiger Interessensvertreter und die Naivität derer, die ihre Argumente ernstnehmen und weitertragen.
Ich überlege mir gerade, wie vor 125 Jahren jemand argumentiert hätte: „Es ist falsch, an der Entwicklung des Automobils zu arbeiten, denn
- Es gibt keine asphaltierten Straßen und Autobahnen: wo soll das Auto also fahren?
- Das Auto macht den Transport teurer, weil Benzin teurer ist als Hafer
- Zuchtpferde sind auf absehbare Zeit schneller als Autos, lasst uns lieber die Pferdezucht intensivieren
- Ein deutscher Sonderweg ist sinnlos; die Franzosen erfinden ja auch grad kein Auto
Lächerlich, oder? Deswegen finde ich es auch heute so frech zu behaupten – und so naiv zu glauben – dass der Umstieg auf erneuerbare Energien soooo unmöglich sei, weil es keine entsprechenden Stromleitungen gebe, erneuerbare Energien teurer seien, man als Ingenieurland lieber die Atomkraft perfektionieren sollte und ein nationaler Ausstieg eh sinnlos sei.
Ich bitte Sie, wir leben nicht mehr im Mittelalter, und die Inquisition ist lange her. Es bedarf keines Bruno oder Galilei mehr, um nüchterne Wahrheiten gegen interessengetriebene Scheinargumente aufzustellen. Tun Sie es also!