Dienstag, 13. Oktober 2009

Feige, unehrlich, kurzsichtig und dumm
60-40-60

Immer wieder fahre ich hinter Leuten mit seltsamem Fahrverhalten hinterher. Der heute fuhr über 60, dann 40, dann wieder 60. Auf gerader Strecke, ohne Hindernisse, nur eben innerhalb der Ortschaft.

Da, wo er 40 fuhr, stand ein stationärer Blitzer.

Der auf die entgegenkommende Seite ausgerichtet war.

f/u/k/d
Das war kein Aspie. Ich als Aspie könnte für solch ein Verhalten nicht vor mir bestehen. Es ist unehrlich, wenn man bewusst mit überhöhter Geschwindigkeit fährt, aber nicht bereit ist, die Konsequenzen zu tragen, wenn’s drauf ankommt. Es ist feige, mit 40 am abgewendeten Blitzer vorbeizufahren, und zeugt lediglich von der Übertragung eigener Gesetzlosigkeit und Vorteilsdenkens auf die Gesetzeshüter – als ob die bei weniger als 50 km/h blitzen würden, und das von hinten. Es ist auch kurzsichtig, denn diese Taktik funktioniert nur, wenn man alle Blitzer kennt und sich rechtzeitig an sie erinnert. Und es ist dumm, denn Tempolimits sind keine Sabotage, sondern sie schützen den Fahrer davor, Personen- und Sachschäden anzurichten, für die er selbst verantwortlich wäre. Schließlich ist er es mit der trägen Reaktion und dem Auto, von dem bei Bewegung grundsätzlich Gefahr ausgeht. Wer zu schnell fährt, hat diesen grundlegenden Zusammenhang nicht begriffen.

Wie kann man so inkonsistent sein?

Ein bloggender deutscher Rechtsanwalt (ja, der) feixte mal darüber, wie sein Mandant sich auf unfeine Art der Polizei entzogen und so in die vorteilhafte Position gebracht hatte, dass ihm sein Verhalten nicht mehr persönlich angehängt werden konnte. Darüber können nur Normalos lachen, für die Konsistenz keine Rolle spielt. Nicht mal die RA-Kollegen, bei denen es zum Beruf gehört, sachlich korrekte (und inhaltlich zu begrüßende!) Entscheide aufgrund von Formfehlern zu kippen, weil sich Justitia um ein My danebenbenommen hat – nicht mal die können das Meutern lassen, wenn der Ordnungshüter mal dasselbe tut und seinerseits die Schlitzohren aufbringt. Einer äußerte sich in etwa so: „Es kriecht doch keiner mitten in der Nacht mit 50 durchs leere Gewerbegebiet.“

Doch. Doch, tue ich. Die 50 sind ein Verwaltungsakt mit Gesetzescharakter, und wenn wir alle anfangen, selbst zu bestimmen, wann ein Gesetz gilt und wann nicht – dann gute Nacht. Das heißt, ich fahre, wo es geht, innerorts 53 km/h, denn mein Tacho zeigt dann genau 60 km/h (getestet!), und ich bin dafür noch nie geblitzt worden. Auch nicht von den Blitzern, die ich nicht gesehen habe.

Wahrscheinlich konstant was am Rauchen

Was fehlt den Normalos denn, dass sie lieber feige, unehrlich, kurzsichtig und dumm sind, als ein bisschen Selbstbeherrschung und Konsistenz an den Tag zu legen und sich dabei die Nervenstruktur zu schonen?


Schlagwort: Verrückte Normalo-Welt

Mir etwas anheimstellen

 
Eigentlich ist es doch eher so, dass es die vorsichtigen und die aggressiven Fahrer gibt. Und vielleicht auch Bürokraten.
Was heißt das? Eigentlich soll man doch angemessen fahren. Also nachts mit 70 durchs Gewerbegebiet ist sicher weniger kritisch als vielleicht mit zulässigen 50 an einer Schule zu Schulschluss vorbei. Und bei Mistwetter muss man eben langsamer fahren als bei schönem.

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